Mobbing – aufgrund aktueller Nachrichten
Veröffentlicht am 19. September 2019
von Sije Sabine
Kommentar verfassen
Es war vorgestern, als ich auf der Seite von
Carsten Stahl über den Bericht über den 15-jährigen gestolpert bin, der sich
kürzlich das Leben nahm. Ausschlaggebend dafür soll Mobbing gewesen sein. Ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich
daran denke, und besonders als Mutter geht mir das nahe. Dazu drängen sich viele
Fragen auf. Nach dem Warum. Wieso niemand helfen konnte. Wie es soweit kommen
konnte.
Aus diesem Grund möchte ich ein paar kurze Sätze zu diesem Thema hier niederschreiben, und hoffe, dass ich damit jemand helfen kann. Mobbing ist eine wirklich schlimme Sache, und niemand, ob Erwachsener oder Kind, sollte es alleine durchstehen müssen.
Wenn das Kind bemerkt, dass jemand gemobbt
wird:
- nicht mitmachen
- nicht wegschauen
- Courage zeigen, aber sich selbst
nicht in Gefahr bringen
- Bei Lehrern oder Eltern Hilfe
holen
Wenn das Kind selbst zum Opfer wird:
- im besten Fall ist Ihr Kind bereits
aufgeklärt und hat Vertrauenspersonen, an die es sich wenden kann. Suchen Sie
das Gespräch, wenn Sie merken, dass es etwas bedrückt.
- haben Sie Verständnis – die Schuld
liegt nicht beim Kind. Handy- oder Internetverbot sowie Bestrafungen wären
kontraproduktiv
- Blockieren Sie die mobbende Person
in den sozialen Netzwerken und melden Sie sie dem Betreiber
- Fertigen Sie Screenshots an
- Cybermobbing und Hasskommentare
sind in Österreich strafbar, es kann Anzeige erstattet werden. Wenn der Täter/der
Täterin bekannt ist, wäre eine Möglichkeit, ihn darauf hinzuweisen. In den
meisten Fällen kennen sich Täter/-in und Opfer
- Ziehen Sie Erwägung, mit den
Eltern des Täters/der Täterin Kontakt aufzunehmen
- Seien Sie kompetent und befassen
Sie sich mit dem Thema. Viele Kinder scheuen das Gespräch mit den Eltern, weil
diese sich oft nicht gut mit sozialen Medien auskennen oder diesen gegenüber eine
ablehnende Haltung haben
Wenn das Kind Täter/-in ist:
- Mobbing hat bei Opfern und Tätern
meist einen Grund. Versuchen Sie, die Ursachen herauszufinden
- Reden Sie mit Ihrem Kind. Sagen
Sie ihm, wie verletzend das Mobbing für das Opfer ist – wie würde er oder sie
sich an dessen Stelle fühlen?
- Weisen Sie auf die Folgen und
rechtlichen Konsequenzen hin, vor allem, wenn Fotos vom Opfer mit im Spiel sind
- Gibt es außer Ihrem Kind noch
andere Täter/-innen, versuchen Sie, mit deren Eltern Kontakt aufzunehmen
- Sprechen Sie mit dem
Klassenlehrer/der Klassenlehrerin
- Ziehen Sie professionelle Beratung
in Erwägung
Wie Eltern ihr Kind präventiv schützen können:
- schaffen Sie eine Vertrauensbasis.
Ihr Kind soll das Gefühl haben, jederzeit über alles mit Ihnen reden zu können
- befassen Sie sich mit sozialen
Medien und überprüfen Sie die Privatsphäreeinstellungen Passen Sie sie an die
Bedürfnisse des Kindes an
- stärken Sie das Selbstvertrauen
des Kindes. Es gibt dafür spezielle Kurse.